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Urlaub

Urlaub machen, aber richtig – Psychologie des Urlaubs

25. August 2024 By Constanze Leave a Comment

Sommerferien – der Geruch von Sonnencreme, überall Sand und auf der Zunge noch der Geschmack von Eis. Für viele ist der Urlaub die schönste Zeit des Jahres. Über Wochen fiebert man darauf hin, und dann ist er auch viel zu schnell wieder vorbei – und die Erholung oft innerhalb kürzester Zeit auch dahin.

Die einen wollen am liebsten nur am Strand liegen, andere erklimmen lieber Berge oder entdecken neue Orte und Kulturen. Interessant ist nun natürlich, welche Faktoren es aus psychologischer Sicht gibt, um die Erholung im Urlaub zu optimieren.

Die Länge des Urlaubs ist wenig entscheidend für die Erholung

Intuitiv könnte man meinen, dass eine lange Auszeit bessere Erholungswerte mit sich bringt als kürzere. Tatsächlich ist das nicht so. Eine spannende Studie (de Bloom et al., 2010) zeigt, dass der Erholungseffekt eines Urlaubs in Bezug auf dessen Länge relativ ähnlich sein kann, solange der Urlaub eine Mindestdauer erreicht. Die Wissenschaftler

sprechen dabei von einer Länge von 4 bis 10 Tagen. Diese sollte man sich für einen optimalen Erholungseffekt gönnen; was darüber hinausgeht, hat keine signifikanten Effekte auf die Stressreduktion.

Nach ein bis zwei Wochen ist die Erholung oft bereits verflogen

Häufig fühlt sich nach einer Woche im Alltag der Urlaub schon wieder ganz weit weg an. Dieses Gefühl wird auch durch psychologische Studien bestätigt. Eine Metaanalyse (de Bloom et al., 2009) konnte zeigen, dass die positiven Effekte eines Urlaubs, wie reduzierte Stresslevel und gesteigerte Lebenszufriedenheit, in der Regel unmittelbar nach dem Urlaub am stärksten sind. Diese Effekte beginnen jedoch oft innerhalb weniger Tage bis Wochen abzunehmen. Eine Untersuchung von Kühnel und Sonnentag (2011) konnte feststellen, dass die Erholungseffekte im Schnitt nach zwei bis vier Wochen deutlich abnehmen und das Wohlbefinden sowie die Energielevels bereits eine Woche nach dem Urlaub signifikant zurückgingen. Nach etwa drei Wochen waren viele der Erholungseffekte verschwunden.

Das Urlaubsmindset: Es muss nicht immer Urlaub sein

Manchmal ist es bis zum nächsten Urlaub noch (gefühlt) ganz schön lange hin. Aber psychologische Hilfe naht. Eine interessante Studie hat gezeigt, dass Menschen ihr Wohlbefinden verbessern können, indem sie das Wochenende wie einen Urlaub behandeln. In dieser Studie (West et al., 2021) wurde untersucht, wie sich ein „Urlaubsmindset“ am Wochenende auf das Glücksgefühl und die Zufriedenheit auswirkt. Die Teilnehmer, die das Wochenende wie einen Urlaub behandelten, berichteten von größerer Freude, weniger negativen Gefühlen und einem stärkeren Fokus auf den gegenwärtigen Moment. Spannend war auch, dass es gar nicht darum ging, was die Probanden letztendlich am Wochenende unternahmen. Allein das Gefühl, „frei zu haben“, trug maßgeblich zur Verbesserung des Wohlbefindens bei.

Kurze Urlaube über das Jahr verteilen

Um mit seinen Kraftreserven über das Jahr zu haushalten, ist es sinnvoll, regelmäßig kürzere Urlaube über das Jahr zu verteilen und auch die Wochenenden wie „freie Zeit“ zu behandeln. Das ist gut für die Erholung, und schon allein die Vorfreude versüßt einem den Alltag. In einer Befragung (Gilbert & Abdullah, 2002) fanden britische Marktforscher der University of Surrey heraus, dass die Planung eines Urlaubs bereits glücklicher machen kann. Befragte, die eine Reise planten, bewerteten auch ihre familiäre und gesundheitliche Situation positiver als diejenigen, die keine Reise planten. In diesem Sinne: Nichts wie ran an die Planung der nächsten Auszeit.

Literatur

de Bloom, J., Geurts, S. A. E., & Kompier, M. A. J. (2009). Vacation (after-) effects on employee health and well-being, and the role of vacation activities, experiences and sleep. Journal of Happiness Studies, 10(4), 423–442. https://doi.org/10.1007/s10902-008-9090-8

de Bloom, J., Geurts, S. A. E., & Kompier, M. A. J. (2010). Vacation (after-) effects on employee health and well-being, and the role of vacation activities, experiences and sleep. Journal of Happiness Studies, 13(4), 833-852. https://doi.org/10.1007/s10902-011-9283-9

Gilbert, D., & Abdullah, J. (2002). A qualitative study of the impact of a cultural event on travel behavior. Tourism Management, 23(6), 665-669. https://doi.org/10.1016/S0261-5177(02)00029-9

Kühnel, J., & Sonnentag, S. (2011). How long do you benefit from vacation? A closer look at the fade-out of vacation effects. Journal of Organizational Behavior, 32(1), 125–143. https://doi.org/10.1002/job.699

West, C., Mogilner, C., & DeVoe, S. E. (2021). Treating the weekend like a vacation boosts happiness. Social Psychological and Personality Science, 12(3), 346-356. https://doi.org/10.1177/1948550620924232

Filed Under: Allgemein, Erstaunliche Effekte, Forschung vorgestellt, Tolle Effekte Tagged With: Erholung, Urlaub

Wie war der Urlaub?

1. April 2017 By Constanze 1 Comment

„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was verzählen,“ schrieb der deutsche Dichter Matthias Claudius vor gut zweihundert Jahren. Aus aktuellem Anlass – ich bin frisch von einer vierwöchigen Reise durch die Philippinen zurück – kann ich sagen, Recht hat er, der gute Mann. Ich könnte zum Beispiel erzählen, dass ich gelernt habe, dass Haie tagsüber schlafen und sich dafür sogar hinlegen. Riffhaie suchen sich dafür ein gemütliches Plätzchen im Korallenriff. Alternativ könnte ich auch berichten, dass die Antwort auf die Frage „Wie viele Leute passen in diesen öffentlichen Mini-Bus?“ immer „one more!“ lautet. Allerdings legt eine aktuelle Studie der Wissenschaftler um Daniel Gilbert der Harvard University nah, dass meine Mitmenschen vielleicht gar kein Interesse an meinen Urlaubsgeschichten haben. Scheinbar genießen Gesprächspartner Unterhaltungen, die sich um bereits bekannte Dinge drehen, viel mehr.

Neue Geschichten sind nicht unbedingt spannender

Die Wissenschaftler führten eine Serie von vier Experimenten durch. Die Versuchsteilnehmer wurden jeweils in Dreier-Teams aufgeteilt und jeder Teilnehmer bekam ein Video zu sehen. Ein Proband bekam im Anschluss daran die Aufgabe seinen beiden Mitstreitern von dem kurzen Film zu berichten, den er eben gesehen hatte. Seine Zuhörer hatten in der ersten Bedingung das Video zuvor ebenfalls gesehen und in der zweiten Bedingung hatten sie ein anderes Video gesehen. Interessanterweise gaben Zuhörer, die zuvor das gleiche Video gesehen hatten bei einer anschließenden Befragung an, die Erzählungen mehr genossen zu haben, als die Probanden, die ein anderes Video gesehen hatten. Ein Ergebnis, das die Vortragenden, Zuhörende und auch die Wissenschaftler selbst überraschte.

Neue Geschichten sind schwieriger zu erzählen

Die Erklärung der Forscher ist, dass neue Geschichten zwar spannender sind, allerdings auch deutlich schwieriger zu erzählen. Haben die Zuhörer das Video selbst gesehen, können sie inhaltliche Lücken im Bericht selbst schließen. Dies verbessert das Verständnis der Zuhörer und somit auch den Genuss maßgeblich. Leider – so die Wissenschaftler – sind wir Menschen im Durchschnitt nur mittelmäßige Geschichtenerzähler, die gerne mal eine wichtige Information vergessen und es den Zuhörern dadurch schwierig machen, zu folgen. Außerdem gefällt es Zuhörern, wenn sie das Gehörte mit eigenen Erfahrungen verknüpfen können und ihre eigenen Erlebnisse mit in das Gespräch einbringen können.

Philippinen

Halte Dich kurz 

Was bedeutet das also für mich? Wie soll ich auf die Frage „Wie war der Urlaub?“ am besten antworten? Die Studienergebnisse legen nahe, dass eine freundliche erfreute und vor allem kurzen Antwort wie „Es war wirklich sehr schön, es war eine tolle Reise“ am besten ist. Einzige Ausnahme: Mein Gegenüber war selbst schon auf den Philippinen oder plant bald dort hinzufliegen.

 

 

Literatur

Cooney, G., Gilbert, D. T., & Wilson, T. D. (2017). The Novelty Penalty: Why Do People Like Talking About New Experiences but Hearing About Old Ones?. Psychological Science, 28, 380-394.

Filed Under: Allgemein, Erstaunliche Effekte, Forschung vorgestellt Tagged With: Aktuelle, Aktuelle Forschung, Experiment, Forschung, Gemeinsamkeiten, Geschichten, Research, Story, Storytelling, Urlaub

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Mein Name ist Constanze und ich bin promovierte Psychologin. Ich mag gute Theorien und wissenschaftliche Erkenntnisse, die einem helfen das Leben besser zu verstehen.

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