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Constanze

Upsi! Die Psychologie der Schusseligkeit

18. Juli 2022 By Constanze Leave a Comment

Manchmal passieren mir doofe Sachen. Neulich zum Beispiel habe ich in einem Zug ein Paket liegen lassen, das ich zurückschicken wollte. Warenwert 350 EUR. Ich war so ins Beantworten von Mails vertieft, dass ich fast das Umsteigen verpasst hätte, schnell aus dem Zug gesprungen bin und mein Paket vergessen habe. Ärgerlich. Allerdings bin ich nicht alleine. Jeder vergisst mal was, lässt das Portemonnaie zuhause liegen, fragt sich, wo ist eigentlich mein Schlüssel und upsi, jetzt hat man auch noch den Kaffee verschüttet.

In der Psychologischen Forschung heisst Schusseligkeit «cognitive failure». Auf Deutsch könnte man das als «kognitive Fehlleistung» übersetzen. Fehlleistung klingt erst mal brutal, tatsächlich handelt es sich aber vielmehr um ein Augenblicksversagen. Man ist in einem bestimmten Augenblick nicht bei der Sache, hat aber ansonsten ein völlig intaktes Gedächtnis.

Schusseligkeit ist messbar

In der Wissenschaft möchte man Phänomene gerne messbar machen und tatsächlich gibt es auch eine Möglichkeit Schusseligkeit zu messen. Mit dem sogenannten Cognitive Failure Questionair (Broadbent et al., 1982). Die Forscher:innen haben hierfür 25 Szenarien gesammelt und Proband:innen sollten angeben, wie häufig ihnen das in den letzten sechs Monaten passiert ist. So wird zum Beispiel gefragt, ob es einem häufig passiert, dass man in einen Teil des Hauses geht und vergisst, was man da wollte. Oder aber wie oft es einem passiert, dass einem Dinge runterfallen oder man sich selbst dabei erwischt, wie man tagträumt, während man eigentlich jemandem zuhören sollte.

Warum sind manche Menschen schusseliger als andere?

Professor Sebastian Markett und sein Team interessieren sich für die Frage, warum einige Menschen schusseliger sind als andere. Hier stellt sich die für die Psychologie klassische Frage, wie viel Anteil hat unser genetisches Programm (Anlage) und wie viel davon ist gelernt bzw. ein Verhalten, das wir uns über die Jahre angewöhnt haben (Umwelt). Die einfache Antwort auf die Frage lautet «50:50». Es gibt Hinweise darauf, dass es eine genetische Komponente gibt. Vereinfacht gesagt gibt es Gene, die Stoffwechselprozesse im Hirn beeinflussen, die dazu führen, dass wir anfälliger sind bestimmte Dinge zu tun, die wir als «schusselig» bezeichnen würden (Markett et al., 2014). Zudem gibt es bestimmte Persönlichkeitseigenschaften, die Schusseligkeit begünstigen. Menschen, die weniger ihren eigenen Fähigkeiten vertrauen – man nennt das in der Psychologie «eine geringe Selbstwirksamkeit haben» – ein wenig ängstlicher und impulsiver sind, also gerne mal Dinge stehen und liegen lassen, wenn sie auf etwas Interessantes stossen – zeigen tendenziell eher schusseliges Verhalten (Markett et al., 2020).

Wenn der Fokus nach innen gerichtet ist

Rein evolutionär betrachtet ist es wichtig, dass wir unseren Fokus nach aussen richten. Nur so können wir uns davor schützen gefressen oder überfahren zu werden. Tatsächlich ist es aber auch wichtig, dass wir den Fokus regelmässig nach innen auf unser Selbst richten. Wir denken darüber nach, was in der Vergangenheit passiert ist und wie wir unsere Zukunft gestalten wollen. Was hat das nun mit Schusseligkeit zu tun? Es gibt Studien (z.B. Bey et al., 2015), die darauf hindeuten, dass uns besonders häufig kleine geistige Ausrutscher passieren, wenn wir von dem nach aussen gerichteten Modus in den nach innen gerichteten wechseln. Sozusagen ein neuropsychologischer Beleg für die Entschuldigung «ich war in Gedanken ganz woanders». Genau, bei dir selbst.

Was kann man tun, um weniger schusselig zu sein?

Wie bei so vielen Dingen, hat Stress auch auf Schusseligkeit einen negativen Einfluss. Heisst, Stress reduzieren und generell weniger zu multitasken kann helfen. Im echten Leben ist das aber nicht immer so einfach. Zwischen Job, Freizeit, Freunden und Familie gilt es oft viele Bälle gleichzeitig hochzuhalten. Da helfen tatsächlich vor allem klare Strukturen und Routinen. Man kann sich zum Beispiel angewöhnen immer vorm Verlassen des Hauses sich selbst zu fragen: Schlüssel, Handy, Portemonnaie? Oder man definiert feste Plätze für die Dinge, die man in der Regel ständig verlegt. Möglicherweise hilft auch Meditation gegen Schusseligkeit. Studien konnten zeigen, dass Mediations-erfahrene Menschen besser bewusst zwischen nach aussen und nach innen gerichtetem Fokus wechseln können. Das kann helfen mehr im Hier und Jetzt zu sein und dadurch weniger anfällig für Schussligkeiten zu sein.

Sind Schussel sympathischer?

Schusselig sein klingt wie ein Makel und ja, auch ich hätte mir gewünscht mein Paket nicht im Zug zu vergessen. Tatsächlich gibt es aber auch einen positiven Aspekt an den kleinen Ausrutschern. Kleine Makel machen uns sympathischer. In der Psychologie wird das der Pratfall-Effekt genannt (Helmreich, Aronson, & LeFan, 1970).

Forschende liessen Probanden in einem Experiment die Sympathie von Personen bewerten, die schwierige Quizfragen beantworteten. Besonders sympathisch fanden sie die Personen, die fast alle Antworten richtig hatten, aber zusätzlich ihre Kaffeetasse umstiessen.

Und wie ging es mit dem Paket weiter?

Für alle, die sich gefragt haben, was mit meinem Paket passiert ist: Dank dem Suchservice der Bahn durfte ich das Paket eine Woche später wieder in Empfang nehmen und konnte es noch rechtzeitig zurückschicken. Und wie verhindere ich, dass mir sowas in Zukunft wieder passiert? Ich stellte mir jetzt immer einen Wecker auf 5min vor meiner geplanten Umsteigezeit. So werde ich durch den externen Trigger aus meinen Gedanken gerissen und mein Fokus wird wieder aufs Aussen gerichtet. Hat bisher super funktioniert. Aber Achtung: Im Zweifel kann einen der Wecker-Ton so erschrecken, dass man sich selber Kaffee über die Kleider schüttet. Wie so oft im Leben ist es nicht so einfach.

Literatur

Bey, K., Montag, C., Reuter, M., Weber, B., & Markett, S. (2015). Susceptibility to everyday cognitive failure is reflected in functional network interactions in the resting brain. Neuroimage, 121, 1-9.

Broadbent, D.E., Cooper, P.F., FitzGerald, P., & Parkes, K.R.  (1982). The Cognitive Failures Questionnaire (CFQ) and its correlates. British Journal of Clinical Psychology, 21, 1-16.

Helmreich, R., Aronson, E., & LeFan, J. (1970). To err is humanizing sometimes: Effects of self-esteem, competence, and a pratfall on interpersonal attraction. Journal of personality and social psychology, 16(2), 259.

Markett, S., Montag, C., Diekmann, C., & Reuter, M. (2014). Dazed and confused: a molecular genetic approach to everyday cognitive failure. Neuroscience letters, 566, 216-220.

Markett, S., Reuter, M., Sindermann, C., & Montag, C. (2020). Cognitive failure susceptibility and personality: Self-directedness predicts everyday cognitive failure. Personality and Individual Differences, 159, 109916.

Wallace, J. Craig; Kass, Steven J.; Stanny, Claudia J. Rast, P., Zimprich, d., Van Boxtel, M., & Jolles, J.  (2009). Factor structure and measurement invariance of the Cognitive Failures Questionnaire across the adult life span. Assessment, Vol. 16(2), 145-158.

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Der 99-Effekt – die Psychologie der Preisgestaltung

5. April 2022 By Constanze Leave a Comment

Ein T-Shirt für 19,99 EUR, Flüssigseife für 1,99 EUR und der neueste Thriller von Sebastian Fitzek für 22,99 EUR. Eigentlich könnte man doch gleich 20 EUR für das Shirt, 2 EUR für die Seife und 23 EUR für das Buch verlangen, oder? Macht es doch kaum einen finanziellen Unterschied und würde z.B. unnötiges 1 Cent-Rückgeld geben vermeiden. Ok, das Argument zählt mittlerweile – wo beinahe jeder mit Karte bezahlt – kaum noch, aber tatsächlich wirkt diese Preisgestaltung schon ein wenig kompliziert.

Produkte mit 99er-Preis werden mehr gekauft

Wirken die 99er-Preise tatsächlich günstiger und fallen wir als Verbraucher:innen darauf rein? In einer recht bekannten Studie wollten die amerikanischen Forschenden Robert Schindler und Thomas Kibarian (1996) genau diese Frage beantworten. Dafür versendeten sie in Summe 90.000 Warenkataloge. Ein Drittel dieser Kataloge enthielt die typischen 99er Preise, also 4,99, 9,99 oder 19,99, das zweite Drittel der Kataloge bewarb Produkte mit glatten Preisen, also zum Beispiel 5, 10 oder 20 und das letzte Drittel der Prospekte beinhaltete Produkte mit 88er-Preise, also beispielsweise 4,88, 9,88 oder 19,88.

Das bedeutet, dass die Preise des letzten Drittels im Durchschnitt am niedrigsten waren und daher zu erwarten gewesen wäre, dass – wenn der Mensch ökonomisch handeln würde – am meisten Produkte aus diesen Katalogen gekauft wurden. Die Realität sah allerdings anders aus! Am meisten wurden Produkte aus den 99-er Katalogen gekauft und zwar signifikant mehr als aus beiden anderen Katalog-Versionen. In Prozent ausgedrückt kauften die Konsumierenden 8% mehr, wenn die Produkte auf «,99» endeten.

Warum tappen wir in die 99er-Falle?

Die Forschenden wollten nun natürlich verstehen: Was ist der Grund dafür? Fühlt sich 1 Cent weniger tatsächlich nach deutlich günstiger an? Um das zu untersuchen, wurden Proband:innen in einem Experiment (Bizer & Schnindler, 2005) daher entweder gefragt: «Wie viele Produkte zum Preis von 2,99 Dollar kann man mit 73 Dollar kaufen?» oder ihnen wurde die Frage «Wie viele Produkte zum Preis von 3 Dollar kann man mit 73 Dollar kaufen?». Tatsächlich stellte sich heraus, dass die Versuchsteilnehmenden kleinere Fehler bei der Aufaddierung machten und die Anzahl der Produkte mit 99er Preisen, die man für 73 Dollar kaufen kann, leicht überschätzten. Dieser Effekt wird verstärkt, wenn die Motivation, die Preise genau anzusehen, nicht sonderlich hoch ist oder der Konsumierende müde oder erschöpft ist. 

Darüber hinaus gibt es noch einen wichtigen Bedeutungseffekt. Damit wird beschrieben, dass die 99er-Preise eine Botschaft senden. Diese Preise wirken auf Probanden als sei es der niedrigste verfügbare Preis, als wäre er seit einiger Zeit nicht mehr angehoben worden beziehungsweise, dass es sich um ein Sonderangebot handelt (Schindler & Kibarian, 2001). Sonderangebote sind sowieso ein spannendes Thema: Dort ist nämlich tatsächlich die Höhe des Rabattes entscheidender für die Kaufentscheidung als der finale Endpreis (Boz, Arslan & Koc, 2017).

Luxusmarken setzen auf glatte Preise

Luxusmarken machen sich den oben erklärten Bedeutungseffekt übrigens zu Nutze, indem sie genau das Gegenteil tun. Dort findet man selten sogenannte «gebrochene Preise», sondern meistens glatte Preise, da diese Qualität und Luxus ausdrücken sollen. So konnte zum Beispiel experimentell nachgewiesen werden, dass sich eine Flasche Champagner besser verkaufte, wenn sie 40 Dollar anstatt 39,72 oder 40,28 Dollar kostete (Wadhwa & Zhang 2015).

Unglaublich, dass wir Konsument:innen uns wirklich davon beeinflussen lassen, nicht wahr? Die gute Nachricht ist allerdings, genau wie bei anderen Effekten, dass sie – zumindest zum Teil – ihre Wirksamkeit verlieren, wenn wir uns ihrer bewusst sind. In diesem Sinne: Happy Shopping.

Literatur

Bizer, G. Y., & Schindler, R. M. (2005). Direct evidence of ending‐digit drop‐off in price information processing. Psychology & Marketing, 22(10), 771-783.

Boz, H., Arslan, A., & Koc, E. (2017). Neuromarketing aspect of tourısm pricing psychology. Tourism Management Perspectives, 23, 119-128.

Schindler, R. M., & Kibarian, T. M. (1996). Increased consumer sales response though use of 99-ending prices. Journal of Retailing, 72(2), 187-199.

Schindler, R. M., & Kibarian, T. M. (2001). Image communicated by the use of 99 endings in advertised prices. Journal of Advertising, 30(4), 95-99.

Wadhwa, M., & Zhang, K. (2015). This number just feels right: The impact of roundedness of price numbers on product evaluations. Journal of Consumer Research, 41(5), 1172-1185.

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Pamela, zeig uns deinen (Schwimm-)Reif

23. Februar 2022 By Constanze Leave a Comment

Franziska Ströhm & Leonie Peters

Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Und in der Belichtung. Und im Kontrast. Unrealistische Schönheitsideale überfluten insbesondere bildbasierte Social-Media-Plattformen wie Instagram. Immer mehr Influencerinnen lassen deswegen nun die perfekte Hülle fallen und zeigen: Instagram ist nicht gleich Reality. 

Und mal ehrlich: wer kennt es nicht? Ich liege sonntagnachmittags in Jogginghose auf der Couch und schaue mir zum dritten Mal das Staffelfinale von Pretty Little Liars an. In der einen Hand einen Schokoriegel, in der anderen das Handy, scrolle ich durch Instagram. Nach dem dritten Bikinifoto einer selbstbewusst lächelnden Schönheit fängt die Vergleichsmaschine an zu rattern. Ihre sonnengebräunten Beinchen, meine Jogginghosenstampfer. Ihr eingeölter Waschbrettbauch, meine Chipskrümel im Bauchnabel. Ihr strahlendes Lächeln, mein verzweifelter Blick in den Spiegel als ich realisiere, dass ich so schön niemals sein werde. Aber wieso stört mich das überhaupt, wenn ich doch ausgesprochen zufrieden mit meinem Couch-Tag war? 

Nach der Theorie des Psychologen Leon Festinger hat jeder Mensch das Bedürfnis, die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verbessern (Festinger, 1954). Bilde ich meine Visionen, Ansprüche und Motivationen, indem ich mich an anderen orientiere, nennt Festinger das den “sozialen Vergleich”. Dabei vergleichen wir uns vor allem mit Leuten, die uns ähnlich scheinen. Betrachte ich eine Person, die ich mir selbst als unterlegen wahrnehme, wird der Vergleich als “abwärtsgerichtet” bezeichnet. Dies kann gut für meinen Selbstwert und meine Körperwahrnehmung sein, jedoch meine Veränderungsmotivation schmälern. Wähle ich eine Vergleichsperson, welche mir in den für mich relevanten Merkmalen überlegen scheint, vergleiche ich mich “aufwärts”. Dies kann zwar sehr inspirierend wirken, jedoch meine Selbst- und Körperwahrnehmung verschlechtern. Wenn meine beste Freundin nach ihrer neuen Diät im Freibad alle Blicke auf sich zieht, nagt das doch etwas an meinem Selbstwertgefühl. 

Instagram ist eine Social-Media-Plattform, die zu jeder Tages- und Nachtzeit Material für den aufwärtsgerichteten Vergleich bietet. Influencerinnen zeigen ihr scheinbar alltägliches und dennoch perfekt inszeniertes Leben und werden so zur Vergleichsgruppe für junge Frauen. Die Wissenschaft mahnt Instagram überwiegend mit erhobenem Zeigefinger, denn sie zeigt: Dem Körperbild junger Frauen tut der ständige Aufwärtsvergleich nicht gut. Je häufiger und intensiver sie Instagram nutzen, desto eher neigen sie zur Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, einem geringen Selbstwertgefühl und depressiven Symptomen (Sherlock & Wagstaff, 2019). Manchmal ertappe ich mich selbst dabei, dass ich eine andere Person schlecht rede, obwohl (oder gerade weil) ich sie insgeheim beneide. Wenn Vergleichspersonen “zu perfekt” sind, fällt es mir schwer, mich mit ihnen zu identifizieren. Das nennt sich “Kontrasteffekt”. Ich nehme die Vergleichsperson als so anders wahr, dass ich gar nicht erst anfange, Gemeinsamkeiten zu suchen, sondern mit Ablehnung und Missgunst auf sie reagiere (Meier & Schäfer, 2018; Meier, Gilbert, Börner & Possler, 2020). Manchmal ertappe auch ich mich dabei, wie ich eine andere Person schlecht rede obwohl – oder gerade, weil – ich sie insgeheim beneide. Diese Form von Neid ist destruktiv… aber Moment, kann Neid auch konstruktiv sein?

Einige Influencerinnen haben sich die negativen Auswirkungen von Instagram auf das Körperbild junger Frauen zum Anlass genommen, einer Gegenbewegung zu folgen: “Instagram vs. Reality”. Sie posten jeweils zwei Bilder. Eines entsprechend der gängigen Instagram-Perfektion: ihr trainierter Körper, inszeniert in schmeichelnder Pose und passender Belichtung. Direkt daneben ein weiteres, welches die Realität abbilden soll: ihr Körper unvorteilhaft gebeugt, Dehnungsstreifen und Orangenhaut im Bildfokus. Instagram-Nutzerinnen sollen darauf aufmerksam gemacht werden, dass “der perfekte Körper” nicht existiert. Der eingeölte Waschbrettbauch meines Vorbildes sieht dann plötzlich gar nicht mehr so trainiert aus, wenn sie so wie ich entspannt auf der Couch lümmelt. Das Gefühl, nicht gut genug zu sein, schlägt in wohlwollende Sympathie um. Ein bisschen Neid ist zwar immer noch da, aber eigentlich ist mein Vorbild doch gar nicht so anders als ich. Wenn sie es also schafft, erfolgreich zu sein, könnte ich mich morgen doch auch mal wieder aufraffen und Joggen gehen. Wenn die innere Vergleichsmaschine so arbeitet, entsteht ein sogenannter Assimilationseffekt (Meier & Schäfer, 2018; Meier, Gilbert, Börner & Possler, 2020). Weil die Vergleichsperson nahbar ist, kann ich mich mit ihren positiven Eigenschaften identifizieren – und bin motiviert. Neid kann sich so auch konstruktiv anfühlen. 

In der Theorie sollte ich mich also besser fühlen, wenn mein Startfeed auf Instagram mir neben makellosen Bikinifotos auch ganz alltägliche Bilder von Frauen in Jogginghosen-Sonntagslaune präsentieren würde. Marika Tiggemann und Isabella Anderberg, Psychologinnen der Flinders University in Australien, haben einen in einer Studie versucht, das zu prüfen. Dafür haben sie 305 Frauen im Alter von 18-30 Jahren zufällig in drei Gruppen eingeteilt. Der ersten Gruppe wurden “Instagram vs. Reality”-Fotos gezeigt. Die zweite Gruppe schaute sich nur die perfekten Fotos an, die in aller Manier bearbeitet wurden. Der dritten Gruppe wurden nur Fotos vorgelegt, die reale Körper ohne Filter zeigten. Alle Teilnehmerinnen gaben außerdem an, wie zufrieden sie mit ihren Körpern sind. Wie erwartet zeigte die Studie, dass die beiden Gruppen, die sich “Reality” und “Instagram vs. Reality”-Fotos ansahen, zufriedener mit ihrem eigenen Körper waren als die Gruppe, die sich nur perfekte Fotos anschaute (Tiggemann & Anderberg, 2020). Der Unterschied zwischen den drei Gruppen zeigt uns jedoch nicht, ob perfekte Instagram-Bilder das eigene Körperbild verschlechtern oder “Reality”-Fotos es verbessern – vielleicht ja sogar beides. 

Wir dürfen trotzdem wichtige Schlüsse daraus ziehen. Wer selbst ein Instagram-Profil hat, darf neben schönen Urlaubsbildern und gestellten Fotos aus dem Fitnessstudio auch gerne mal ein realistisches, ganz alltägliches Foto hochladen. Für uns als Followerinnen heißt das: Wenn der Blick auf Instagram bei mir ein schlechtes Gefühl bewirkt, ist das in Ordnung. Das geht nicht nur mir so. Mir bleibt aber die Wahl, wem ich folge und welche Vorbilder ich mir suche. Zudem tut es gut zu verstehen, dass ich mich unwohl fühle, weil ich mich aufwärtsvergleiche. 

Die Wissenschaft besinnt sich neben all den kritischen Stimmen also ihres erhobenen Zeigefingers und lehrt uns: Social-Media bietet den Userinnen auch eine Chance. Die Chance, sich mit realistischen Vorbildern zu vergleichen und den eigenen Körper ein kleines bisschen mehr zu akzeptieren. Mein Sonntagsoutfit betrachte ich etwas versöhnlicher und greife nochmals beherzt in die Chipstüte.

Literatur  

  • Festinger, L. (1954). A theory of social comparison processes. Human relations, 7, 117-140.
  • Meier, A., Gilbert, A., Börner, S., & Possler, D. (2020). Instagram inspiration: How upward comparison on social network sites can contribute to well-being. Journal of Communication, 70(5), 721-743. https://doi.org/10.1093/joc/jqaa025 
  • Meier, A., & Schäfer, S. (2018). The positive side of social comparison on social network sites: How envy can drive inspiration on Instagram. Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking, 21, 411–417.https://doi:10.1089/cyber.2017.0708
  • Sherif, M., & Hovland, C. I. (1961). Social judgment: Assimilation and contrast effects in communication and attitude change.
  • Sherlock, M., & Wagstaff, D. L. (2019). Exploring the relationship between frequency of Instagram use, exposure to idealized images, and psychological well-being in women. Psychology of Popular Media Culture, 8, 482.
  • Tiggemann, M., & Anderberg, I. (2020). Social media is not real: The effect of ‘Instagram vs reality’images on women’s social comparison and body image. New Media & Society, 22, 2183-2199.

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That escalated quickly! – Wenn die Social Media Nutzung ausartet

22. Oktober 2021 By Constanze Leave a Comment

Sophie Zech und Justine Knebel

Von den aktuellen Nachrichten der Tagesschau über den Newsfeed von Instagram zu einem süßen Katzenvideo auf Youtube. Wenn bei einem „kurzen Blick“ auf das Smartphone plötzlich eine ganze Stunde vergangen ist, konnten wir mal wieder unseren Social Media Konsum nicht kontrollieren. Doch warum fällt es selbst dann so schwer, sich vom Bildschirm loszureißen, wenn eigentlich wichtigere Aufgaben zu erledigen sind? Und ist dieses ständige Aufschieben gut oder schlecht für das eigene Wohlbefinden?

„Ich muss unbedingt noch… oh, eine neue Facebook-Nachricht“ – durch ihre besonderen Eigenschaften stellen soziale Medien unsere Selbstdisziplin vor eine große Herausforderung. Vor allem, wenn wir eigentlich Besseres zu tun hätten, lassen wir uns doch oft allzu schnell von unserem Smartphone oder Tablet ablenken. Obwohl das absichtliche Aufschieben, die sogenannte Prokrastination, auch eine Quelle für gute Laune und Erholung sein kann, hängt sie meistens mit ernstzunehmenden Beeinträchtigungen der mentalen und physischen Gesundheit zusammen. 

Geist über Körper – das psychologische Werkzeug Selbstkontrolle

Ein Begriff, der häufig mit dem Kontrollverlust bei der Nutzung sozialer Medien in Verbindung gebracht wird, ist die sogenannte Selbstkontrolle. Sie beschreibt die Fähigkeit des Menschen, seine Gedanken, Gefühle oder Handlungen bewusst zu steuern. Dadurch kann einer vorübergehenden Versuchung widerstanden werden. Beim Konsum sozialer Medien ist es also Selbstkontrolle, wenn wir dem Impuls zum Smartphone zu greifen, widerstehen können. Anstatt Whatsapp, Facebook oder Instagram zu checken, erledigen wir wichtigere Aufgaben. Ganz nach dem Motto – „Was Du heute kannst besorgen, dass verschiebe nicht auf morgen!“ – unterdrücken wir bewusst einen Handlungsimpuls und haken pflichtbewusst unsere To-Do-Liste ab (Hofmann, Vohs & Baumeister, 2012; Zimmerman, 2000).

Social Media Self Control Failure – der Begriff zum Phänomen

Um das Versagen der Selbstkontrolle beim Konsum sozialer Medien klar zu benennen, haben die Psycholog*innen Du, van Koningsbruggen und Kerkhoff von der Universität Amsterdam den Begriff Social Media Self-Control Failure, kurz SMSCF, entwickelt. Dieser beschreibt das geschilderte Phänomen: Social Media ist – wie bei Adam und Eva – die verbotene Frucht im Paradies, nach der wir wider besseren Wissens beherzt greifen. Wichtig ist dabei, dass SMSCF noch keine krankhafte Sucht nach sozialen Medien, sondern lediglich das kurzzeitige Versagen der Kontrolle im Alltag bezeichnet. 

Doch warum fällt uns Selbstkontrolle gerade bei sozialen Medien so schwer? 

Die Ursachen für SMSCF sieht die Wissenschaft in vier Eigenschaften sozialer Medien, die verschiedene menschliche Grundbedürfnissebefriedigen (Du, Kerkhof & van Koningsbruggen, 2019): Bedürfnisbefriedigung, Allgegenwart, Benachrichtigungen und gewohnheitsmäßige Überprüfung. So löst der Konsum sozialer Medien positive Gefühle aus und erfüllt zugleich das menschliche Verlangen nach sozialem Anschluss – und das ganz individuell: Während sich der*die eine über Likes des neuen Instagram-Post freut, können andere über Whatsapp Freundschaften pflegen. Manch eine*r genießt das Feedback aus dem Facebook-Forum oder lässt sich von Youtube-Videos unterhalten. Alle befriedigen damit auf unterschiedliche Weise ihr Grundbedürfnis nach sozialem Kontakt und guter Laune. Hinzu kommt der inzwischen nahezu uneingeschränkte Zugang zu sozialen Medien. Social Media ist allgegenwärtig und durch ständige Benachrichtigungen über E-Mails, Push-Nachrichten oder Updates auch immer präsent. So ist es zwangsläufig zur Gewohnheit geworden, immer online zu sein, zu überprüfen, „was da gerade so läuft“ und sich so von der eigentlichen Aufgabe abgelenkten zu lassen (Hofmann, Reinecke & Meier, 2017).

Selbstkontrollverlust als Krankheitssymptom der „Aufschieberitis“

Die Forschung konnte zeigen, dass SMSCF in Zusammenhang mit der sogenannten Prokrastination steht. Hierbei handelt es sich umgangssprachlich ausgedrückt um das Phänomen der Aufschieberitis: Das bekannte Problem, etwas auf morgen zu verschieben, was heute erledigt werden sollte. 

Ein Grund für Prokrastination ist der Zweifel an der eigenen Fähigkeit, die betreffende Aufgabe zu vollenden. Weil wir negative Konsequenzen fürchten, laufen wir stattdessen lieber vor ihr davon (Fernie & Spada, 2008). Zudem dient Prokrastination nach der Mood Management Theorie (Zillmann, 1988) auch der Stimmungsoptimierung. Unsere aufgeschobenen Aufgaben sind häufig langweilig, herausfordernd oder angsterregend. Im Gegensatz dazu sind die Ablenkungen erfreulich, einfach und einladend. Deshalb ist es kein Wunder, dass Mood Management Forschung zeigt: Je schwerer die ursprüngliche Aufgabe, desto größer die Prokrastination (Meier, Reinecke & Meltzer, 2016). 

Die zwei Gesichter der Prokrastination

Prokrastination muss nicht immer schlecht sein. Sie bietet die Möglichkeit, kurzzeitig die eigene Stimmung zu heben und somit auch die eigenen Ressourcen zu regenerieren (Fernie & Spada, 2008; Reinecke & Hofmann, 2016).

Doch wie sehr wir uns auch wünschen, dass Prokrastination einen berechtigten Platz in unserem Leben hat, gibt es leider eine gefährliche Kehrseite der Medaille.

Studien belegen die negativen Auswirkungen von Prokrastination auf die mentale und körperliche Gesundheit. Die Forschungsgruppe um Leonard Reinecke zeigte, dass das pathologische Aufschieben vor allem dann schlecht für uns ist, wenn wir es nicht regulieren können. Auf das anfänglich schlechte Gewissen folgen schon bald erhebliche Schuldgefühle. In Verbindung mit zunehmendem Zeitdruck werden auch Stress und Versagensängste immer größer, je länger Aufgaben liegen bleiben. Wenn sich das alles immer weiter aufschaukelt, endet es oft in einem großen Knall und greift unsere Psyche an (Meier et al., 2016; van Koningsbruggen & Kerkhoff, 2018). 

Zudem hat Prokrastination mit sozialen Medien auch einen schlechten Einfluss auf unseren Körper. Wer bis spät nachts sein Smartphone nutzt und deshalb vor dem Schlafengehen nicht abschalten kann, leidet am nächsten Tag unter den Konsequenzen. (Reinecke et al., 2018).

Prokrastination mit Social Media ist also Fluch und Segen zugleich. Während die positiven Auswirkungen leider nur von kurzer Dauer sind, fallen die negativen Folgen langfristig schwerer ins Gewicht.

Get (sh)it done – doch wie?

Doch kennen wir die Verbindung zwischen Prokrastination und sozialen Medien, können wir uns das zu Nutze machen. Nach dem Prinzip – „Einschalten zum Abschalten“ – füllt der richtige Medienkonsum unsere Ressourcen auf und versorgt uns mit neuer Energie für anstehende Aufgaben (Reinecke & Hofmann, 2016). 

Zum Glück können Smartphone oder Tablet, die Ursachen allen Übels, inzwischen sogar dafür genutzt werden, sich die Kontrolle über den eigenen Social Media Konsum zurückzuholen. Es gibt zahlreiche Apps, die die eigene Bildschirmzeit messen, bestimmte Programme nach individueller Nutzereinstellung blockieren und das eigene Durchhaltevermögen sogar belohnen.

Der Übeltäter Smartphone wird so wieder zum gewohnten Alltagshelfer und wir können doch pünktlich unsere Aufgaben erledigen. Es sei denn, es findet sich doch noch rechtzeitig eine andere geeignete Ablenkung…

Literatur:

Baumeister, R. F., & Heatherton, T. F. (1996). Self-regulation failure: An overview. Psychological Inquiry, 7, 1-15. doi: 10.1207/s15327965pli0701_1.

Chu, A. & Choi, J. (2005). Rethinking procrastination: Positive effects of „active“ procrastination behavior on attitudes and performance. The Journal of Social Psychology, 145, 245-64. doi:10.3200/SOCP.145.3.245-264.

Du, J., Kerkhof, P. & van Koningsbruggen, G.M. (2019). Predictors of Social Media Self-Control Failure: Immediate Gratifications, Habitual Checking, Ubiquity, and Notifications. Cyberpsychology, Behavior and social Networking, 22(7). doi: 10.1089/cyber.2018.0730

Du J., van Koningsbruggen G. M., & Kerkhof P. (2018). A brief measure of social media self-control failure. Computers in Human Behavior, 84, 68–75.

Fernie, B. A., & Spada, M. M. (2008). Metacognitions about procrastination: A preliminary investigation. Behavioural and Cognitive Psychotherapy, 36(03), 359-364. https://doi.org/10.1017/S135246580800413X

Hasemer, P. (2015, Juni 12). Forest: Bäume pflanzen zur Konzentration. Abgerufen am 01. Februar 2021, von https://www.zeit.de/digital/mobil/2015-06/forest-app-kritik-fokussiertes-arbeiten

Hofmann, W., Reinecke, L., & Meier, A. (2017). Of sweet temptations and bitter aftertaste: Self-control as a moderator of the effects of media use on well-being. In L. Reinecke & M. B. Oliver (Eds.), The Routledge handbook of media use and well-being: International perspectives on theory and research on positive media effects (pp. 211-222). New York: Routledge.

Hofmann, W., Vohs, K.D. & Baumeister, R. F. (2012). What People Desire, Feel Conflicted About, and Try to Resist in Everyday Life. Psychological Science 23(6), 582–588.

Meier, A., Reinecke, L. & Meltzer, C. (2016). „Facebocrastination“? Predictors of using Facebook for procrastination and its effects on students‘ well-being. Computers in Human Behavior, 64, 65-76. doi:10.1016/j.chb.2016.06.011

Reinecke L., et al. (2018). The relationship between trait procrastination, internet use, and psychological functioning: Results from a community sample of German adolescents. Frontiers in Psychology, 11. doi: 10.3389/fpsyg.2018.00913.

Reinecke, L. & Hofmann, W. (2016). Slacking Off or Winding Down? An experience sampling study on the drivers and consequences of media use for recovery versus procrastination. Human Communication Research, 42(3), 441-461. doi:10.1111/hcre.12082

Reinecke L., Meier A., Aufenanger S., et al. (2018). Permanently online and permanently procrastinating? The mediating role of Internet use for the effects of trait procrastination on psychological health and well-being. New Media & Society, 20(3), 862-880. doi:10.1177/1461444816675437

Zillmann, D. (1988) Mood management through communication choices. American Behavioral Scientist, 31(3), 327–340.

Zimmerman, B. J. (2000). Attaining Self‐Regulation: A social cognitive perspective. In M. Boekaerts, P. R. Pintrich, & M. Zeidner (Hrsg.), Handbook of Self‐Regulation (S. 13–39). San Diego, CA: Academic Press.

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Special Issue: Soziale Medien und das Selbst

19. Oktober 2021 By Constanze Leave a Comment

Fast vier Milliarden Menschen nutzen soziale Medien, das entspricht etwa der Hälfte der Weltbevölkerung. Rechnet man Kinder unter 13 Jahren raus, kommt man sogar auf die beeindruckende Zahl von 65% der Weltbevölkerung. 

Der oder die durchschnittliche globale Nutzer:in verbringt dabei täglich 144 Minuten in sozialen Medien. Eine enorme Zahl. Stellt euch vor, man würde jeden Tag die gleiche Zeit – also gut zwei Stunden – zum Beispiel damit verbringen eine neue Sprache oder ein Instrument zu lernen. Aus psychologischer Sicht ist nun natürlich spannend zu untersuchen, welchen Einfluss die Nutzung sozialer Medien auf Menschen hat. 

Master-Studierende der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben sich genau damit beschäftigt und hatten dabei das Ziel  komplexe Fachliteratur zu diesem Thema in spannende Artikel zu verwandeln. Unter der Leitung meiner ehemaligen Kollegin und grossartigen Freundin Dr. Silvana Weber haben sie sich zum Beispiel mit denn Themen beschäftigt, warum wir häufig viel länger am Handy daddeln als beabsichtigt oder was es mit uns macht, wenn wir auf Instagram und Co. mit den gestählten Körpern von Fitness-Influencern konfrontiert werden. 

In einem Special Issue zum Thema „Soziale Medien und das Selbst“ werden hier in den nächsten Wochen auf dem Blog die Texte von vier Studentinnen aus diesem Master-Seminar veröffentlicht. 

Ich freue mich sehr über diese (ersten) Gastbeiträge auf meinem Blog und wünsche Euch ganz viel Spass beim Lesen. 

Filed Under: Allgemein, Forschung vorgestellt, Instagram, Social Media, Special Issue

Die Post-Olympia-Depression

11. August 2021 By Constanze Leave a Comment

„Man hat die Olympischen Spiele im Blick und schuftet vier Jahre dafür. Dann sind die Spiele plötzlich vorbei und man fragt sich: Was zum Teufel soll ich tun? Wer bin ich eigentlich?“, sagt Michael Phelps, der insgesamt 28 olympische Medaillen erschwamm, in einem aktuellen Interview gegenüber der Washington Post.

Die Spiele sind vorbei, was nun? 

Das olympische Feuer in Tokio ist erloschen, die Abschlussfeier im leeren Station abgeschlossen und damit sind die Olympischen Sommerspiele 2021 in Tokio nun offiziell vorbei. Mittlerweile sind die meisten Athleten wieder zuhause angekommen, manche von ihnen mit Medaillen geschmückt. Während die Fans einfach wieder zu ihrem gewohnten Alltag über gehen können, ist dies für die Olympioniken nicht immer einfach. Es kann sogar verdammt schwierig sein.

Die Post-Olympia-Depression

Australische Forschende berichten in einem frisch veröffentlichten Artikel, dass die Post-Olympia-Depressionen bei Sportlern keine Seltenheit sind (Bennie et al., 2021). In strukturierten Interviews befragten sie Olympioniken zu der Zeit nach den Spielen. Die Athletinnen und Athleten beschrieben die erste Zeit danach häufig als deprimierend und einsam. Als Gründe dafür gaben sie an, dass sie das Team vermissten und sich plötzlich mit viel freier ungeplanter Zeit konfrontiert sahen. 

Drei Faktoren helfen, einer Post-Olympia-Depression vorzubeugen

Nach der massiven mentalen und körperlichen Anstrengung, die olympische Spiele bedeuten, schwindet das Adrenalin und die Erschöpfung wird spürbar. Athleten, die bereits Pläne für die Phase nach der Rückkehr gefasst hatten, sei es ein Urlaub, eine Rückkehr an den Arbeitsplatz oder vielleicht sogar ein großer persönlicher Plan wie, eine Hochzeit, litten deutlich seltener an einer Post-Olympia-Depression. Ähnlich entscheidende Faktoren waren das Ausmaß an sozialer Unterstützung, die den Sportlern entgegengebracht wurde sowie die Beurteilung der eigenen Leistung. Wenn die erbrachte Leistung den Erwartungen entsprach oder sogar besser war, war die Wahrscheinlichkeit nach der Rückkehr, in ein psychisches Loch zu fallen, geringer. Dabei war es spannenderweise nicht wichtig, ob die Sportler:innen objektiv erfolgreich gewesen waren, es war lediglich der subjektive Erfolg entscheidend. 

Für alle begeisterten Olympia-Zuschauer, die auch ein wenig Post-Olympia-Blues verspüren, gilt: Nicht mehr lange und das nächste Top Event steht vor der Tür: Am 24. August starten die Sommer-Paralympics in Tokio. 

Literatur

Bennie, A., Walton, C., O’Connor, D., Fitzsimons, L., & Hammond, T. (2021). Exploring the Experiences and Well-Being of Australian Rio Olympians During the Post-Olympic Phase: A Qualitative Study. Frontiers in Psychology, 12, 1964.

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Was wäre, wenn ich jetzt springen würde? Das High-Place-Phänomen

5. August 2021 By Constanze Leave a Comment

Achtung, es folgt eine komische Frage: Kennst du das? Du stehst auf einer Brücke, siehst nach unten und dir schießt der Gedanke durch den Kopf: Was wäre, wenn ich jetzt springen würde? Oder im Auto, auf der Landstraße und plötzlich der Gedanke: Nur eine kurze Bewegung des Lenkrads und ich würde gegen einen Baum fahren.

Tatsächlich haben diese Impulse einen Namen. Man nennt sie „the call of void“, zu Deutsch „der Ruf der Leere“ oder auch „The high place phenomenon“ auf Deutsch das „Höhen-Phänomen“. Sind das Selbstmord-Phantasien? Ist das ein Hinweis darauf, dass man suizidale Tendenzen hat?

Die Höhen-Phänomen-Gedanken sind kein Grund zur Sorge

Zuerst einmal Entwarnung: Nein, solche Gedanken sind nicht krank oder gefährlich, sondern normal. In einer der wenigen Studien dazu konnten Forschende um die Psychologin Jennifer Hames feststellen, dass mehr als die Hälfte der 431 Befragten bereits solche Gedanken gehabt hatten. Erfasst wurde dies mit folgenden drei Fragen:

  • Frage 1) Wenn Sie am Rande eines hohen Gebäudes stehen oder über eine Brücke gehen, hatten Sie schon einmal den Drang zu springen? Wie oft ist das in Ihrem Leben passiert?
  • Frage 2) Wenn Sie ein hohes Gebäude sehen oder auf einer Brücke gehen, haben Sie dann jemals daran gedacht, wie es wäre, von dort herunterzuspringen? Wie oft ist das in Ihrem Leben passiert?
  • Frage 3) Wenn Sie sich in einem hohen Gebäude befinden, haben Sie sich schon einmal vorgestellt, aus einem Fenster zu springen? Wie oft ist das in Ihrem Leben passiert

Menschen, die Angst-sensitiver sind, haben mehr dieser Gedanken

Zudem wollten die Wissenschaftler:innen herausfinden, ob es einen Zusammenhang zwischen derartigen Gedanken, Depressionen, Selbstmordgedanken, Angst-Sensitivität und Stimmungsschwankungen gibt.  Die Ergebnisse zeigten, dass es nur einen ganz leichten Zusammenhang mit dem Auftreten von Selbstmordgedanken und Depressionen gab.

Darüber hinaus fanden die Forschenden heraus, dass es einen deutlichen positiven Zusammenhang zwischen Angst-Sensitivität und Hohen-Phänomen-Gedanken gibt. Das bedeutet, dass Probanden, die empfindlicher auf Angst-bedingte Symptome wie Herzrasen, Schweißausbrüche und Schwindel reagieren, anfälliger für Höhen-Phänomen-Gedanken waren. Ähnliche Ergebnisse konnten in einer recht aktuellen Untersuchung Bochumer Wissenschaftler:innen gefunden werden (Teisman et al., 2020).

Ein Warnsystem unseres Gehirns

In ihrem abschließenden Urteil waren sich die Forschenden einig: Der Wunsch in die Tiefe zu springen ist kein Hinweis auf eine Todessensucht, sondern ein kontra-intuitiver Indikator für großen Überlebenswillen. Der Gedanke „was wäre, wenn“ ist eine Art Warnhinweis des Gehirns, der uns auf potentielle Gefahren hinweist. Sie sollen uns motivieren, uns in Sicherheit zu bringen, einen Schritt  von der Brüstung zurückzutreten, in der Mitte der Brücke zu gehen und das Lenkrad ruhig zu halten. Somit kein Grund zur Sorge, sondern ein cleverer Mechanismus unseres Gehirns.

Und noch ein Hinweis: Wenn Du von Suizidgedanken betroffen bist, kontaktier doch die Telefonseelsorge (telefonseelsorge.de), gerne auch anonym. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhältst Du Hilfe von Berater:innen, die schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

Literatur

Hames, J.L., Ribeiro, J.D., Smith, A.R., & Joiner Jr., T.E. An urge to jump affirms the urge to live: An empirical examination of the high place phenomenon. Journal of Affective Disorders 136, 1114-1120 (2012).

Teismann, T., Brailovskaia, J., Schaumburg, S., & Wannemüller, A. (2020). High place phenomenon: prevalence and clinical correlates in two German samples. BMC psychiatry, 20(1), 1-7.

Filed Under: Allgemein Tagged With: Aktuelle Forschung, Call of the void, High place phenomenon

Warum Torhüter auf die Seite springen – der Action Bias

16. Juli 2021 By Constanze Leave a Comment

Italien ist Fussball Europameister und ich kenne mich wirklich nicht mit Fußball aus, das als Disclaimer vorab. Allerdings kann ich mich für psychologische Studien des israelischen Forschers Michael Bar-Eli mit Fußballern begeistern. Bar-Eli und seine Kollegen (2007) werteten Elfmeter-Situationen im Fussball aus und konnten feststellen, dass die Torschützen statistisch gesehen etwas gleich häufig nach links, rechts und in die Mitte schossen. Spannenderweise hechten Torhüter in der Regel nach rechts oder links und bleiben nur sehr selten in der Mitte des Tores stehen. Dabei wäre ihre Chance den Ball zu halten, statistisch gesehen, genauso hoch, wenn sie einfach in der Mitte stehen bleiben würden. Man muss allerdings sagen, aus Sicht des Torwarts kann man es aber nachvollziehen: Sieht ja auch viel besser aus, wenn man mit Elan zur Seite hechtet, anstatt wie ein Schluffi in der Mitte des Tores stehen zu bleiben und im schlimmsten Fall dem Ball dabei zuzusehen, wie er seitlich vorbei ins Tor fliegt. 

Handeln fühlt sich besser an als abwarten

Diesen Impuls, in unsicheren Situationen lieber zu handeln als abzuwarten, nennt man in der Psychologie Action Bias. Erklärt wird diese Handlungstendenz gerne mit evolutionspsychologischem Nutzen. Für unsere Vorfahren war es häufig die klügste Strategie in unbekannten und potenziell gefährlichen Situationen mit Flucht oder Kampf (fight or flight) zu reagieren. Dieses Erbe tragen wir noch heute mit uns rum, selbst wenn es in unserem Alltag oft eher hinderlich ist. 

Der Action Bias im Alltag 

Autofahrer wechseln im Stau mehrmals die Spur, weil Sie sicher sind, dass die andere Spur schneller vorankommt. Häufig wird der Verkehr dadurch noch zähfliesender und die Gefahr für Unfälle steigt. Auch an der Börse wird heftiger Aktionismus selten belohnt. Wer verkauft, wenn die Kurse fallen und kauft wenn sie rasant steigen, hat im Zweifel am Schluss weniger Geld als die Personen, die stoisch die Schwankung ausgesessen haben. 

Was kann man also gegen diesen Handlungsimpuls tun? Wie bei vielen Impulsen -„hach, ich könnte die ganze Tafel Schokolade auf einmal essen“ – gilt auch hier, man muss der Handlungstendenz nicht sofort nachgeben. Lieber einmal kurz innehalten, sich an den Action Bias erinnern und wenn man die Situation besser überblickt, nochmal entscheiden, ob und was zu tun ist. Diese Entscheidung kann dann auch manchmal sein, das Warten abzubrechen, da es an der anderen Kassenschlange im Supermarkt einfach wirklich schneller vorangeht. 

Literatur

Bar-Eli, M., Azar, O.H., Ritov, I., Keidar-Levin, Y., and Schein, G. (2007). “Action bias among elite soccer goalkeepers: The case of penalty kicks.” Journal of Economic Psychology. 28(5), 606-621. DOI: 10.1016/j.joep.2006.12.001

Patt, A., & Zeckhauser, R. (2000). Action bias and environmental decisions. Journal of Risk and Uncertainty, 21, 45-72.

Zeelenberg, M., Van den Bos, K., Van Dijk, E., & Pieters, R. (2002). The inaction effect in the psychology of regret. Journal of Personality and Social Psychology, 82(3), 314-327.

Filed Under: Allgemein, Erstaunliche Effekte Tagged With: Action Bias, Bias, Fussball, Psychologie

Zeit für Veränderung und hallo neuer Name!

11. Juli 2021 By Constanze Leave a Comment

In den letzten Monaten hatte ich immer mehr das Gefühl, dass hier auf dem Blog Zeit für eine Veränderung ist. Daher wurde aus „Hausfrauenpsychologie“ nun „absolut psychologisch“. Warum? Meinem Empfinden nach beschreibt der neue Name deutlich besser um was es mir hier geht: Spannende psychologische Forschung einfach und absolut logisch erklärt. Absolut psycho-logisch eben!

Es wird auch ein paar Neuerungen am Format geben. So startet bald eine neue Reihe von Gastbeiträgen von Master-Studierenden der Psychologie an der Universität Erlangen. In einem spannenden Seminar „Psychologie und Presse“ – gestaltet von meiner großartigen Freundin und Kollegin Dr. Silvana Weber – haben sich die Studierenden mit dem Thema Wissenschaft-Kommunikation beschäftigt: Wie kann man aktuelle und relevante psychologische Forschung so aufbereiten, dass sie für Laien verständlich, interessant und hilfreich ist? Dieses Thema passt natürlich perfekt zu diesem Blog. Im Rahmen des Seminars sind verschiedene Beiträge zum Thema Medien und Identität entstanden. Eine Gesamtübersicht über alle dort entstanden Beiträge findet Ihr hier. In den kommenden Wochen werden angepasste Versionen einiger der Texte hier zu finden sein. 

Ausserdem möchte ich gerne noch mehr auf Themenwünsche eingehen. Schreibt mir daher gerne wenn Ihr ein Thema psychologisch beleuchtet haben wollt. Ihr könnt mir entweder hier direkt in den Kommentaren schreiben, auf Instagram, Facebook oder per Mail an constanze[at]absolutpsychologisch.de. Ich freue mich auf Eure Nachrichten.

Eure Constanze

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Pssst… die Psychologie der Geheimnisse

31. Januar 2021 By Constanze Leave a Comment

Kannst du ein Geheimnis für dich bewahren? Klar! Du musst mir versprechen, dass du es niemandem sagst, versprochen? Versprochen!

Diesen Dialog hat wohl ein jeder von uns schon mal so oder so ähnlich geführt. Denn im Schnitt trägt eine Person 13 Geheimnisse mit sich herum, davon teilen wir fünf mit niemandem. Bei den restlichen acht ist zumindest eine Person eingeweiht. Woher weiß man das so genau? Wer zählt denn die Geheimnisse anderer Menschen? Michael Slepian tut das!

Er ist Professor an der Columbia Business School in New York und in tausende von Geheimnisse eingeweiht. Es ist sein Job, Menschen nach ihren Geheimnissen zu fragen, denn er erforscht, was Menschen lieber für sich behalten und was das mit ihnen macht.

 

Geheimnisse drehen sich oft um Liebe und Finanzen

In seinen Studien konnte Michael Slepian feststellen, dass sich die Geheimnisse, die Menschen auf der Seele brennen, in 38 Kategorien einteilen lassen. Am häufigsten wurden Geheimnisse genannt, die sich um die Themen heimliche Liebe, Finanzen, sexuelle Vorlieben und Gedanken an eine andere Person als den Partner*in drehten. Die vollständige Liste aller Kategorien findet sich hier. Die am häufigsten genannten Gründe für die Geheimhaltung waren die Angst nach der Offenlegung schlecht dazustehen und kritisiert zu werden, der Wunsch Konflikte vermeiden zu wollen, die Angst eine Beziehung zu gefährden und das Streben nach Zugehörigkeit und Akzeptanz (Slepian, Chun, & Mason, 2017).

Geheimnisse können eine Last sein

Kinder lieben Geheimnisse, vor allem schöne, spannende und fantastische Geheimnisse. Für sie sind Geheimnisse ein wichtiges Werkzeug, um ihre eigene Identität zu finden. Es sind erste kleine Schritte hin zu eigenen Freiräumen und einem sich Abgrenzen von den Eltern. Wenn es sich aber um unschöne Geheimnisse handelt, die Angst- und Schuldgefühle erzeugen, ist es extrem wichtig, dass sie sich jemandem anvertrauen können. Ganz ähnlich ist das bei Erwachsenen.

In einer spannenden Serie von Studien untersuchte Michael Slepian und seine Kollegen über 11.000 Geheimnisse. Dabei konnten sie feststellen, dass es Menschen erheblich belastet, wenn sie ein Geheimnis für sich behalten müssen. Interessanterweise nicht, weil sie das Geheimnis in bestimmten Situationen aktiv verbergen mussten, sondern weil sie im Alltag – ob sie es wollten oder nicht – immer wieder an das Geheimnis denken mussten. Dieses Grübeln ist anstrengend und hat negative Auswirkungen auf das psychisches und auch physisches Wohlbefinden (Slepian, Greenaway, Masciampo, 2020).

Bei Geheimnissen gilt: Geteiltes Leid ist halbes und doppeltes Leid

Tatsächlich gibt es empirische Studien, die zeigen, dass sich das psychische und physische Wohlbefinden steigert, wenn man Geheimnisse mit Menschen teilt, die einem nahestehen. Außerdem konnte man feststellen, dass sich die Beziehung zwischen zwei Personen intensiviert, wenn einer den anderen ins Vertrauen zieht (Slepian & Moulton-Tetlock, 2019). Das klingt erst mal gut, allerdings hat das ganze auch eine Schattenseite, denn mit dem Geheimnis gibt man auch die Belastung weiter (Slepian & Greenaway, 2018).

Teilen oder nicht teilen? Teilen!

Wenn es niemandem gibt, mit dem wir unser Geheimnis teilen können oder wollen, dann gibt es immer noch die Option, es sich von der Seele zu schreiben, denn auch das hilft nachweislich. Allen, denen es nicht reicht seine Gedanken für sich aufzuschreiben, für die gibt es immer noch das Internet. Man kann beispielsweise anonym auf der Plattform PostSecret kleine und größere Geheimnisse teilen und soziale Unterstützung finden. Die spannendsten Geheimnisse wurden mittlerweile sogar als Buch veröffentlicht. Geheimnisse, die laut Buchbeschreibung heiter, rührend und manchmal auch verstörend sind und nebenbei das tröstliche Gefühl geben, dass man nicht der oder die Einzige ist, der oder die was zu verheimlichen hat.

 

Literatur

Slepian, M. L., Chun, J. S., & Mason, M. F. (2017). The experience of secrecy. Journal of Personality and Social Psychology, 113(1), 1.

Slepian, M. L., & Greenaway, K. H. (2018). The benefits and burdens of keeping others‘ secrets. Journal of Experimental Social Psychology, 78, 220-232.

Slepian, M. L., Greenaway, K. H., & Masicampo, E. J. (2020). Thinking through secrets: Rethinking the role of thought suppression in secrecy. Personality and Social Psychology Bulletin, 46(10), 1411-1427.

Slepian, M. L., & Moulton-Tetlock, E. (2019). Confiding secrets and well-being. Social Psychological and Personality Science, 10(4), 472-484.

 

 

 

Filed Under: Allgemein, Forschung vorgestellt Tagged With: Aktuelle Forschung, Geheimnis, Pssst, Psychologie, Secret, Wahrheit

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Mein Name ist Constanze und ich bin promovierte Psychologin. Ich mag gute Theorien und wissenschaftliche Erkenntnisse, die einem helfen das Leben besser zu verstehen.

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