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absolut psychologisch

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Special Issue

Die Qual der Wahl

4. September 2025 By Constanze 1 Comment

Warum uns eine große Auswahl lähmt, anstatt Freiheit zu schenken

Ein Beitrag von Allegra Lenz & Beatrice Deinhart

Fünf oder fünfzig Pullover zur Auswahl beim Online-Shopping – was wäre Dir lieber? Intuitiv bevorzugen viele Konsumenten ein großes Angebot. Paradoxerweise sind wir aber meist zufriedener, wenn wir weniger Auswahl haben. Aber warum ist weniger manchmal mehr und wie werden wir trotz vieler Optionen glücklich mit unserer Wahl?

Kennst du das? Du stehst im Supermarkt vor einem Regal mit gefühlt 100 Kaffeesorten. Arabica, Robusta, Fairtrade, entkoffeiniert, ganze Bohne, Pads … und plötzlich fühlt sich die Entscheidung an wie eine kleine Lebenskrise.

Eigentlich klingt es wie ein Luxus unserer Zeit: Freiheit durch Vielfalt. Aber psychologisch betrachtet erleben wir oft das Gegenteil – Überforderung, Aufschieben, Unzufriedenheit. Genau das beschreibt das sogenannte Auswahlparadox: Je mehr Optionen, desto schwerer fällt uns die Wahl – und desto größer ist die Gefahr, dass wir sie später bereuen (Iyengar & Lepper, 2000).

Was ist das Auswahlparadox?

Dieser Begriff beschreibt eine paradoxe Situation: Je mehr Auswahlmöglichkeiten wir haben, desto schwerer fällt uns die Entscheidung. Eine große Auswahl bedeutet also nicht mehr Zufriedenheit – stattdessen kann sie unsere Fähigkeit zur Entscheidungsfindung überfordern und sogar dazu führen, dass wir mit der getroffenen Wahl unglücklicher sind (Iyengar & Lepper, 2000). Auch nach der Entscheidung für ein Produkt bleibt das Gefühl, eine bessere Wahl übersehen zu haben; die Entscheidung wird im Nachhinein eher bereut. Das Auswahlparadox kann sogar dazu führen, dass wir uns möglicherweise für nichts aus dem angebotenen Sortiment entscheiden und die Entscheidung aufschieben (Chernev et al., 2015).

Wann zu viel Auswahl zu einer Falle wird

Das Auswahlparadox begegnet uns nicht nur im Supermarkt, auch beim Online-Shopping kann es ganz schön zuschlagen. Ob und wie stark es auftritt, hängt von verschiedenen Faktoren ab (Chernev et al., 2015).

Stehst du zum Beispiel unter Zeitdruck, weil ein großer Sale in wenigen Minuten endet, fühlt sich die Entscheidung viel schwerer an. Die Angst, etwas zu verpassen, macht die Auswahl noch komplizierter – dadurch tritt das Paradox eher auf.

Ein weiterer Faktor ist, wie gut man die verschiedenen Optionen vergleichen kann. Wenn sich die Pullover kaum unterscheiden – weder im Preis noch im Muster oder Material – und kein Modell ein klares Alleinstellungsmerkmal wie ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist, wird es schwieriger, die richtige Wahl zu treffen. Das heißt, je komplexer die Auswahl, desto eher kommt es zum Auswahlparadox.

Anders sieht es aus, wenn Du bereits vor der Entscheidungssituation genau weisst, was Dir wichtig ist. Wenn Du schon eine klare Vorstellung davon hast, dass Dir der Schnitt des Pullovers besonders wichtig ist, kannst Du Vorteile der verschiedenen Modelle, beispielsweise ein besonders hochwertiges Material, besser erkennen und eine schnellere Entscheidung treffen. Bei einer so klaren Präferenz kommt es seltener zum Auswahlparadox. Und schließlich: Wer einfach nur entspannt durch die Seiten scrollt, ohne wirklich eine Entscheidung treffen zu wollen, ist weniger anfällig für das Auswahlparadox. Ohne festen Kaufwunsch fällt die Entscheidung leichter – hier geht es eher ums Stöbern als um eine konkrete Kaufabsicht, also besteht auch kein großer Entscheidungsdruck.

Zu viele Optionen, zu wenig Entscheidung – nicht nur beim Einkaufen

Das Phänomen betrifft nicht nur den alltäglichen Einkauf im Supermarkt oder in einem Online-Shop. Es kann in nahezu jedem Lebensbereich auftreten, in dem wir uns für eine aus zahlreichen Optionen entscheiden wollen. Das kann beispielsweise auch bei dem Aussuchen eines Geschenks, der Wahl des Urlaubsortes oder des Partners bzw. der Partnerin der Fall sein (Dar & Gul, 2024). Singles, die ihre*n Partner*in beim Online-Dating aus 24 Personen auswählten, waren eine Woche später viel unzufriedener mit ihrer Entscheidung und änderten diese eher als Singles, die nur zwischen sechs Personen wählen mussten (D’Angelo & Toma, 2017).

Wie kann ich das Auswahlparadox überwinden?

Es gibt eine gute Nachricht: Auch bei einer großen Auswahl lässt sich das Auswahlparadox umgehen und leicht eine Entscheidung treffen. Es hilft beispielsweise, ausreichend Zeit für die Entscheidungssituation einzuplanen. Auch sollte man sich bereits vor der Konfrontation mit den unterschiedlichen Optionen möglichst detailliert darüber klar werden, wonach man sucht. Welche Merkmale sind Dir beispielsweise bei der Wahl des nächsten Urlaubsorts besonders wichtig – ziehst Du ein schickes Wellnesshotel einer urigen Berghütte vor und falls ja, wie viel Aufpreis wäre Dir das wert? Wer entsprechende Merkmale identifiziert hat, die ihm bei der Entscheidung besonders wichtig sind, kann sich beispielsweise beim Onlineshopping entsprechende Filterfunktionen nach diesem Merkmal zu Nutzen machen. Auch bieten Online-Vergleichsportale inzwischen nützliche Instrumente, um mehrere Entscheidungsoptionen gegeneinander abzuwägen (Stegemann, 2024).

Wer das nächste Mal ratlos vor dem Supermarktregal steht und sich überfordert von unzähligen verschiedenen Kaffeesorten fühlt, dem sei zuletzt noch der Tipp gegeben, mehr auf sein Bauchgefühl zu vertrauen. Eine spontane Entscheidung kann möglicherweise mit viel größerer Zufriedenheit verbunden sein als eine zu durchdachte und komplexe Entscheidung. Auch muss es nicht immer die „beste“ Option sein, für die man sich letztendlich entscheidet – in vielen Fällen reicht auch ein „gut genug“. In diesem Sinne happy Shopping!

Literatur

  • Chernev, A., Böckenholt, U., & Goodman, J. (2015). Choice overload: A conceptual review and meta-analysis. Journal of Consumer Psychology, 25(2), 333–358. https://doi.org/10.1016/j.jcps.2014.08.002
  • D’Angelo, J. D., & Toma, C. L. (2017). There are plenty of fish in the sea: The effects of choice overload and reversibility on online daters’ satisfaction with selected partners. Media Psychology, 20(1), 1–27. https://doi.org/10.1080/15213269.2015.1121827
  • Dar, A. R., & Gul, M. (2024). The “less is better” paradox and consumer behaviour: A systematic review of choice overload and its marketing implications. Qualitative Market Research, 28(1), 122-145. https://doi.org/10.1108/QMR-01-2024-0006
  • Iyengar, S. S., & Lepper, M. R. (2000). When choice is demotivating: Can one desire too much of a good thing? Journal of Personality and Social Psychology, 79(6), 995–1006. https://doi.org/10.1037/0022-3514.79.6.995
  • Stegemann, M. (2024). Konsumverhalten verstehen, beeinflussen und messen: Die Psychologie hinter effektivem Marketing. Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-658-43600-1_12

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Schön, schöner, privilegiert: Pretty (un)fair, oder?

14. August 2025 By Constanze Leave a Comment

Ein Artikel von Bianca Lorenz und Jelena Mrgic

Jeremy Meeks und Luigi Mangione, zwei Verbrecher, die eines gemeinsam haben: ihre schöne Erscheinung. Ihre Attraktivität hat ihnen – und das trotz ihrer Taten – nicht nur immense Aufmerksamkeit, sondern auch eine Fanbase eingebracht. Dieser Effekt, bekannt als „Pretty Privilege“, zeigt wie Schönheit selbst in den dunkelsten Ecken der Gesellschaft das Urteil trüben kann. Welche Rolle spielt also Schönheit in unserer Wahrnehmung? Überstrahlt sie vielleicht sogar unsere moralischen Bewertungen?

Von Mugshot zu Model – Die Faszination schöner Verbrecher

Jeremy Meeks und Luigi Mangione sind lebende Beweise dafür, wie Schönheit selbst bei Verbrechen zu Bewunderung und Profit führen kann. Jeremy Meeks, verurteilt wegen Waffendelikten und schweren Diebstahls, wurde über Nacht berühmt – nicht wegen seiner Taten, sondern wegen eines einzigen Fotos. Sein Polizeifoto, auch Mugshot genannt, ging viral und machte ihn zum gefragten Model, das später für bekannte Marken über den Laufsteg lief. Auch Luigi Mangione, der beschuldigt wird, den CEO einer der größten privaten Krankenversicherungen der USA ermordet zu haben, gewann nach der Veröffentlichung seiner Bilder eine treue Fanbase. Trotz der Schwere der Tat wird er nicht nur für sein attraktives Äußeres bewundert, sondern von manchen sogar als moderner Robin Hood gefeiert. Beide Fälle verdeutlichen, wie äußere Attraktivität das Bild einer Person verzerren und Sympathien wecken kann – selbst in einem moralisch fragwürdigen Kontext. Dieses Phänomen wird als Pretty Privilege bezeichnet und zeigt, wie sehr Schönheit unsere Wahrnehmung beeinflussen kann.

Pretty Privilege – Was steckt dahinter?

Stell dir vor, du stehst in einem überfüllten Café, doch plötzlich wirst du vorgelassen und deine Bestellung wird sofort entgegengenommen. Warum? Weil du ins Auge fällst. Mit deinem Lächeln. Mit deinem Stil. Schönheit eröffnet kleine Privilegien: schnellere Bedienung, freundlichere Worte. Das ist Pretty Privilege in Aktion. Ein ungeschriebenes Gesetz, das besagt, dass attraktive Menschen oft bevorzugt werden. Aber warum ist das so? Wir scheinen oft schönen Menschen automatisch weitere positive Eigenschaften zuzuschreiben, auch wenn wir sie gar nicht kennen. Jemand, der schön ist, muss doch auch intelligent, hilfsbereit oder humorvoll sein, oder? Dieses Phänomen wird als Halo-Effekt bezeichnet: Eine herausragende Eigenschaft, wie Schönheit, „überstrahlt“ andere Merkmale und beeinflusst unsere Wahrnehmung stärker, als uns bewusst ist (Maestripieri et al., 2016)

Schönheit vor Gericht – Milde für die Attraktiven?

Dass Schönheit Vorteile bringt, macht auch vor der Justiz nicht Halt. Schließlich weckt ein attraktives Erscheinungsbild selbst bei schwerwiegenden Verbrechen oft Sympathie oder Mitgefühl. Studien zeigen, dass attraktive Angeklagte tendenziell mildere Urteile erhalten oder sogar freigesprochen werden können (Patry, 2008). Ein beunruhigender Gedanke, der unsere Wahrnehmung von Gerechtigkeit in Frage stellt.

Schönheit zahlt sich aus – von der Wiege bis in den Beruf

Doch auch fernab der Kriminalität werden attraktive Menschen bewundert und bevorzugt. Studien gehen davon aus, dass Schönheit ein Zeichen für gute Gene ist und wir uns deswegen davon angezogen fühlen. Dieses Phänomen tritt übrigens schon bei Babys und Kindern auf. Mitunter ein Grund, weshalb schönere Kinder mehr Aufmerksamkeit von ihren Eltern bekommen (Maestripieri et al., 2016). Auch gibt es Hinweise darauf, dass attraktivere Kinder womöglich besser benotet und als intelligenter eingeschätzt werden (Kenealy et al., 2001). Und als wäre das nicht schon genug, verdienen schönere Menschen auch noch mehr Geld. Denn Schönheit wird später nicht nur mit Leistungsfähigkeit gleichgesetzt, sondern öffnet auch Türen für attraktivere Jobs (Hamermesh, 2011; Nault et al., 2020).

Schönheit mit Nebenwirkungen – also doch pretty (un)fair?

Schön sein und dadurch automatisch im Vorteil – ein Traum oder doch eine Realität, die soziale Ungleichheit aufzeigt? Tatsächlich haben attraktive Menschen in vielen Bereichen bessere Chancen: Sie werden positiver bewertet, bekommen eher einen Job und verdienen mehr als ihre weniger attraktiven Mitarbeiter*innen (Hamermesh, 2011). Klingt unfair? Ist es auch. Denn letztlich bedeutet das, dass Menschen aufgrund ihres Aussehens benachteiligt oder bevorzugt werden – eine Form von Diskriminierung. Doch es gibt auch eine Kehrseite: Das zeigt sich besonders bei Frauen, wenn bestimmte geschlechterspezifische Stereotype ins Spiel kommen. Attraktive Frauen werden häufig mit typischen „femininen“ Eigenschaften assoziiert. In Berufen, die als „männlich“ gelten, kann das zum Nachteil werden: Ihre Leistung wird oft kritischer bewertet, während weniger attraktive Frauen in solchen Bereichen sogar im Vorteil sein können (Rosar & Klein, 2009). Schönheit öffnet also Türen, aber nicht immer die richtigen. Ist Pretty Privilege also wirklich ein Privileg?

Pretty Privilege hinterfragen: Weil nicht alles Gold ist, was glänzt

Aber: Es gibt Möglichkeiten, das „Pretty Privilege“ zumindest etwas abzuschwächen. Wir können uns immer wieder selbst bewusst machen, dass diese Bevorzugung existiert und aktiv dagegen ankämpfen (Burns et al., 2017). Ist der Angeklagte wirklich so unschuldig, wie er sagt? Oder sieht er einfach nur gut aus, sodass man es ihm nicht zutrauen würde? Hat die Bewerberin wirklich bessere Fähigkeiten oder trügt der Schein? Es liegt in unserer Natur, schnell einen ersten Eindruck zu gewinnen und vorschnelle Entscheidungen zu treffen. Es hilft aber durchaus, auch mal die eigenen Annahmen zu hinterfragen und zu erkennen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. 

Literatur

  • Burns, M. D., Monteith, M. J., & Parker, L. R. (2017). Training away bias: The differential effects of counterstereotype training and self-regulation on stereotype activation and application. Journal of Experimental Social Psychology, 73, 97-110. https://doi.org/10.1016/j.jesp.2017.06.003
  • Hamermesh, D. S. (2011). Beauty pays: Why attractive people are more successful. Princeton University Press. https://doi.org/10.1515/9781400839445
  • Kenealy, P., Frude, N. & Shaw, W. (2001). Influence of children’s physical attractiveness on teacher expectations. Journal of Social Psychology (128(3), 373–383. DOI: 10.1080/00224545.1988.9713754
  • Maestripieri, D., Henry, A. & Nickels, N. (2016). Explaining financial and prosocial biases in favor of attractive people: Interdisciplinary perspectives from economics, social psychology, and evolutionary psychology. Behavioral And Brain Sciences, 40, e19. https://doi.org/10.1017/s0140525x16000340
  • Nault, K. A., Pitesa, M. & Thau, S. (2020). The Attractiveness Advantage At Work: A Cross-Disciplinary Integrative Review. Academy of Management Annals, 14(2), 1103–1139. https://doi.org/10.5465/annals.2018.0134
  • Patry, M. W. (2008). Attractive but guilty: deliberation and the physical attractiveness bias. Psychological Reports, 102(3), 727–733. https://doi.org/10.2466/PR0.102.3.727-733
  • Rhodes, G., Simmons, L. W. & Peters, M. (2005). Attractiveness and sexual behavior: Does attractiveness enhance mating success? Evolution and Human Behavior, 26(2), 186–201. https://doi.org/10.1016/j.evolhumbehav.2004.08.014
  • Rosar, U. & Klein, M. (2009). Mein(schöner)Prof.de. KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 61(4), 621–645. https://doi.org/10.1007/s11577-009-0086-1

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Pamela, zeig uns deinen (Schwimm-)Reif

23. Februar 2022 By Constanze Leave a Comment

Franziska Ströhm & Leonie Peters

Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Und in der Belichtung. Und im Kontrast. Unrealistische Schönheitsideale überfluten insbesondere bildbasierte Social-Media-Plattformen wie Instagram. Immer mehr Influencerinnen lassen deswegen nun die perfekte Hülle fallen und zeigen: Instagram ist nicht gleich Reality. 

Und mal ehrlich: wer kennt es nicht? Ich liege sonntagnachmittags in Jogginghose auf der Couch und schaue mir zum dritten Mal das Staffelfinale von Pretty Little Liars an. In der einen Hand einen Schokoriegel, in der anderen das Handy, scrolle ich durch Instagram. Nach dem dritten Bikinifoto einer selbstbewusst lächelnden Schönheit fängt die Vergleichsmaschine an zu rattern. Ihre sonnengebräunten Beinchen, meine Jogginghosenstampfer. Ihr eingeölter Waschbrettbauch, meine Chipskrümel im Bauchnabel. Ihr strahlendes Lächeln, mein verzweifelter Blick in den Spiegel als ich realisiere, dass ich so schön niemals sein werde. Aber wieso stört mich das überhaupt, wenn ich doch ausgesprochen zufrieden mit meinem Couch-Tag war? 

Nach der Theorie des Psychologen Leon Festinger hat jeder Mensch das Bedürfnis, die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verbessern (Festinger, 1954). Bilde ich meine Visionen, Ansprüche und Motivationen, indem ich mich an anderen orientiere, nennt Festinger das den “sozialen Vergleich”. Dabei vergleichen wir uns vor allem mit Leuten, die uns ähnlich scheinen. Betrachte ich eine Person, die ich mir selbst als unterlegen wahrnehme, wird der Vergleich als “abwärtsgerichtet” bezeichnet. Dies kann gut für meinen Selbstwert und meine Körperwahrnehmung sein, jedoch meine Veränderungsmotivation schmälern. Wähle ich eine Vergleichsperson, welche mir in den für mich relevanten Merkmalen überlegen scheint, vergleiche ich mich “aufwärts”. Dies kann zwar sehr inspirierend wirken, jedoch meine Selbst- und Körperwahrnehmung verschlechtern. Wenn meine beste Freundin nach ihrer neuen Diät im Freibad alle Blicke auf sich zieht, nagt das doch etwas an meinem Selbstwertgefühl. 

Instagram ist eine Social-Media-Plattform, die zu jeder Tages- und Nachtzeit Material für den aufwärtsgerichteten Vergleich bietet. Influencerinnen zeigen ihr scheinbar alltägliches und dennoch perfekt inszeniertes Leben und werden so zur Vergleichsgruppe für junge Frauen. Die Wissenschaft mahnt Instagram überwiegend mit erhobenem Zeigefinger, denn sie zeigt: Dem Körperbild junger Frauen tut der ständige Aufwärtsvergleich nicht gut. Je häufiger und intensiver sie Instagram nutzen, desto eher neigen sie zur Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, einem geringen Selbstwertgefühl und depressiven Symptomen (Sherlock & Wagstaff, 2019). Manchmal ertappe ich mich selbst dabei, dass ich eine andere Person schlecht rede, obwohl (oder gerade weil) ich sie insgeheim beneide. Wenn Vergleichspersonen “zu perfekt” sind, fällt es mir schwer, mich mit ihnen zu identifizieren. Das nennt sich “Kontrasteffekt”. Ich nehme die Vergleichsperson als so anders wahr, dass ich gar nicht erst anfange, Gemeinsamkeiten zu suchen, sondern mit Ablehnung und Missgunst auf sie reagiere (Meier & Schäfer, 2018; Meier, Gilbert, Börner & Possler, 2020). Manchmal ertappe auch ich mich dabei, wie ich eine andere Person schlecht rede obwohl – oder gerade, weil – ich sie insgeheim beneide. Diese Form von Neid ist destruktiv… aber Moment, kann Neid auch konstruktiv sein?

Einige Influencerinnen haben sich die negativen Auswirkungen von Instagram auf das Körperbild junger Frauen zum Anlass genommen, einer Gegenbewegung zu folgen: “Instagram vs. Reality”. Sie posten jeweils zwei Bilder. Eines entsprechend der gängigen Instagram-Perfektion: ihr trainierter Körper, inszeniert in schmeichelnder Pose und passender Belichtung. Direkt daneben ein weiteres, welches die Realität abbilden soll: ihr Körper unvorteilhaft gebeugt, Dehnungsstreifen und Orangenhaut im Bildfokus. Instagram-Nutzerinnen sollen darauf aufmerksam gemacht werden, dass “der perfekte Körper” nicht existiert. Der eingeölte Waschbrettbauch meines Vorbildes sieht dann plötzlich gar nicht mehr so trainiert aus, wenn sie so wie ich entspannt auf der Couch lümmelt. Das Gefühl, nicht gut genug zu sein, schlägt in wohlwollende Sympathie um. Ein bisschen Neid ist zwar immer noch da, aber eigentlich ist mein Vorbild doch gar nicht so anders als ich. Wenn sie es also schafft, erfolgreich zu sein, könnte ich mich morgen doch auch mal wieder aufraffen und Joggen gehen. Wenn die innere Vergleichsmaschine so arbeitet, entsteht ein sogenannter Assimilationseffekt (Meier & Schäfer, 2018; Meier, Gilbert, Börner & Possler, 2020). Weil die Vergleichsperson nahbar ist, kann ich mich mit ihren positiven Eigenschaften identifizieren – und bin motiviert. Neid kann sich so auch konstruktiv anfühlen. 

In der Theorie sollte ich mich also besser fühlen, wenn mein Startfeed auf Instagram mir neben makellosen Bikinifotos auch ganz alltägliche Bilder von Frauen in Jogginghosen-Sonntagslaune präsentieren würde. Marika Tiggemann und Isabella Anderberg, Psychologinnen der Flinders University in Australien, haben einen in einer Studie versucht, das zu prüfen. Dafür haben sie 305 Frauen im Alter von 18-30 Jahren zufällig in drei Gruppen eingeteilt. Der ersten Gruppe wurden “Instagram vs. Reality”-Fotos gezeigt. Die zweite Gruppe schaute sich nur die perfekten Fotos an, die in aller Manier bearbeitet wurden. Der dritten Gruppe wurden nur Fotos vorgelegt, die reale Körper ohne Filter zeigten. Alle Teilnehmerinnen gaben außerdem an, wie zufrieden sie mit ihren Körpern sind. Wie erwartet zeigte die Studie, dass die beiden Gruppen, die sich “Reality” und “Instagram vs. Reality”-Fotos ansahen, zufriedener mit ihrem eigenen Körper waren als die Gruppe, die sich nur perfekte Fotos anschaute (Tiggemann & Anderberg, 2020). Der Unterschied zwischen den drei Gruppen zeigt uns jedoch nicht, ob perfekte Instagram-Bilder das eigene Körperbild verschlechtern oder “Reality”-Fotos es verbessern – vielleicht ja sogar beides. 

Wir dürfen trotzdem wichtige Schlüsse daraus ziehen. Wer selbst ein Instagram-Profil hat, darf neben schönen Urlaubsbildern und gestellten Fotos aus dem Fitnessstudio auch gerne mal ein realistisches, ganz alltägliches Foto hochladen. Für uns als Followerinnen heißt das: Wenn der Blick auf Instagram bei mir ein schlechtes Gefühl bewirkt, ist das in Ordnung. Das geht nicht nur mir so. Mir bleibt aber die Wahl, wem ich folge und welche Vorbilder ich mir suche. Zudem tut es gut zu verstehen, dass ich mich unwohl fühle, weil ich mich aufwärtsvergleiche. 

Die Wissenschaft besinnt sich neben all den kritischen Stimmen also ihres erhobenen Zeigefingers und lehrt uns: Social-Media bietet den Userinnen auch eine Chance. Die Chance, sich mit realistischen Vorbildern zu vergleichen und den eigenen Körper ein kleines bisschen mehr zu akzeptieren. Mein Sonntagsoutfit betrachte ich etwas versöhnlicher und greife nochmals beherzt in die Chipstüte.

Literatur  

  • Festinger, L. (1954). A theory of social comparison processes. Human relations, 7, 117-140.
  • Meier, A., Gilbert, A., Börner, S., & Possler, D. (2020). Instagram inspiration: How upward comparison on social network sites can contribute to well-being. Journal of Communication, 70(5), 721-743. https://doi.org/10.1093/joc/jqaa025 
  • Meier, A., & Schäfer, S. (2018). The positive side of social comparison on social network sites: How envy can drive inspiration on Instagram. Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking, 21, 411–417.https://doi:10.1089/cyber.2017.0708
  • Sherif, M., & Hovland, C. I. (1961). Social judgment: Assimilation and contrast effects in communication and attitude change.
  • Sherlock, M., & Wagstaff, D. L. (2019). Exploring the relationship between frequency of Instagram use, exposure to idealized images, and psychological well-being in women. Psychology of Popular Media Culture, 8, 482.
  • Tiggemann, M., & Anderberg, I. (2020). Social media is not real: The effect of ‘Instagram vs reality’images on women’s social comparison and body image. New Media & Society, 22, 2183-2199.

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That escalated quickly! – Wenn die Social Media Nutzung ausartet

22. Oktober 2021 By Constanze Leave a Comment

Sophie Zech und Justine Knebel

Von den aktuellen Nachrichten der Tagesschau über den Newsfeed von Instagram zu einem süßen Katzenvideo auf Youtube. Wenn bei einem „kurzen Blick“ auf das Smartphone plötzlich eine ganze Stunde vergangen ist, konnten wir mal wieder unseren Social Media Konsum nicht kontrollieren. Doch warum fällt es selbst dann so schwer, sich vom Bildschirm loszureißen, wenn eigentlich wichtigere Aufgaben zu erledigen sind? Und ist dieses ständige Aufschieben gut oder schlecht für das eigene Wohlbefinden?

„Ich muss unbedingt noch… oh, eine neue Facebook-Nachricht“ – durch ihre besonderen Eigenschaften stellen soziale Medien unsere Selbstdisziplin vor eine große Herausforderung. Vor allem, wenn wir eigentlich Besseres zu tun hätten, lassen wir uns doch oft allzu schnell von unserem Smartphone oder Tablet ablenken. Obwohl das absichtliche Aufschieben, die sogenannte Prokrastination, auch eine Quelle für gute Laune und Erholung sein kann, hängt sie meistens mit ernstzunehmenden Beeinträchtigungen der mentalen und physischen Gesundheit zusammen. 

Geist über Körper – das psychologische Werkzeug Selbstkontrolle

Ein Begriff, der häufig mit dem Kontrollverlust bei der Nutzung sozialer Medien in Verbindung gebracht wird, ist die sogenannte Selbstkontrolle. Sie beschreibt die Fähigkeit des Menschen, seine Gedanken, Gefühle oder Handlungen bewusst zu steuern. Dadurch kann einer vorübergehenden Versuchung widerstanden werden. Beim Konsum sozialer Medien ist es also Selbstkontrolle, wenn wir dem Impuls zum Smartphone zu greifen, widerstehen können. Anstatt Whatsapp, Facebook oder Instagram zu checken, erledigen wir wichtigere Aufgaben. Ganz nach dem Motto – „Was Du heute kannst besorgen, dass verschiebe nicht auf morgen!“ – unterdrücken wir bewusst einen Handlungsimpuls und haken pflichtbewusst unsere To-Do-Liste ab (Hofmann, Vohs & Baumeister, 2012; Zimmerman, 2000).

Social Media Self Control Failure – der Begriff zum Phänomen

Um das Versagen der Selbstkontrolle beim Konsum sozialer Medien klar zu benennen, haben die Psycholog*innen Du, van Koningsbruggen und Kerkhoff von der Universität Amsterdam den Begriff Social Media Self-Control Failure, kurz SMSCF, entwickelt. Dieser beschreibt das geschilderte Phänomen: Social Media ist – wie bei Adam und Eva – die verbotene Frucht im Paradies, nach der wir wider besseren Wissens beherzt greifen. Wichtig ist dabei, dass SMSCF noch keine krankhafte Sucht nach sozialen Medien, sondern lediglich das kurzzeitige Versagen der Kontrolle im Alltag bezeichnet. 

Doch warum fällt uns Selbstkontrolle gerade bei sozialen Medien so schwer? 

Die Ursachen für SMSCF sieht die Wissenschaft in vier Eigenschaften sozialer Medien, die verschiedene menschliche Grundbedürfnissebefriedigen (Du, Kerkhof & van Koningsbruggen, 2019): Bedürfnisbefriedigung, Allgegenwart, Benachrichtigungen und gewohnheitsmäßige Überprüfung. So löst der Konsum sozialer Medien positive Gefühle aus und erfüllt zugleich das menschliche Verlangen nach sozialem Anschluss – und das ganz individuell: Während sich der*die eine über Likes des neuen Instagram-Post freut, können andere über Whatsapp Freundschaften pflegen. Manch eine*r genießt das Feedback aus dem Facebook-Forum oder lässt sich von Youtube-Videos unterhalten. Alle befriedigen damit auf unterschiedliche Weise ihr Grundbedürfnis nach sozialem Kontakt und guter Laune. Hinzu kommt der inzwischen nahezu uneingeschränkte Zugang zu sozialen Medien. Social Media ist allgegenwärtig und durch ständige Benachrichtigungen über E-Mails, Push-Nachrichten oder Updates auch immer präsent. So ist es zwangsläufig zur Gewohnheit geworden, immer online zu sein, zu überprüfen, „was da gerade so läuft“ und sich so von der eigentlichen Aufgabe abgelenkten zu lassen (Hofmann, Reinecke & Meier, 2017).

Selbstkontrollverlust als Krankheitssymptom der „Aufschieberitis“

Die Forschung konnte zeigen, dass SMSCF in Zusammenhang mit der sogenannten Prokrastination steht. Hierbei handelt es sich umgangssprachlich ausgedrückt um das Phänomen der Aufschieberitis: Das bekannte Problem, etwas auf morgen zu verschieben, was heute erledigt werden sollte. 

Ein Grund für Prokrastination ist der Zweifel an der eigenen Fähigkeit, die betreffende Aufgabe zu vollenden. Weil wir negative Konsequenzen fürchten, laufen wir stattdessen lieber vor ihr davon (Fernie & Spada, 2008). Zudem dient Prokrastination nach der Mood Management Theorie (Zillmann, 1988) auch der Stimmungsoptimierung. Unsere aufgeschobenen Aufgaben sind häufig langweilig, herausfordernd oder angsterregend. Im Gegensatz dazu sind die Ablenkungen erfreulich, einfach und einladend. Deshalb ist es kein Wunder, dass Mood Management Forschung zeigt: Je schwerer die ursprüngliche Aufgabe, desto größer die Prokrastination (Meier, Reinecke & Meltzer, 2016). 

Die zwei Gesichter der Prokrastination

Prokrastination muss nicht immer schlecht sein. Sie bietet die Möglichkeit, kurzzeitig die eigene Stimmung zu heben und somit auch die eigenen Ressourcen zu regenerieren (Fernie & Spada, 2008; Reinecke & Hofmann, 2016).

Doch wie sehr wir uns auch wünschen, dass Prokrastination einen berechtigten Platz in unserem Leben hat, gibt es leider eine gefährliche Kehrseite der Medaille.

Studien belegen die negativen Auswirkungen von Prokrastination auf die mentale und körperliche Gesundheit. Die Forschungsgruppe um Leonard Reinecke zeigte, dass das pathologische Aufschieben vor allem dann schlecht für uns ist, wenn wir es nicht regulieren können. Auf das anfänglich schlechte Gewissen folgen schon bald erhebliche Schuldgefühle. In Verbindung mit zunehmendem Zeitdruck werden auch Stress und Versagensängste immer größer, je länger Aufgaben liegen bleiben. Wenn sich das alles immer weiter aufschaukelt, endet es oft in einem großen Knall und greift unsere Psyche an (Meier et al., 2016; van Koningsbruggen & Kerkhoff, 2018). 

Zudem hat Prokrastination mit sozialen Medien auch einen schlechten Einfluss auf unseren Körper. Wer bis spät nachts sein Smartphone nutzt und deshalb vor dem Schlafengehen nicht abschalten kann, leidet am nächsten Tag unter den Konsequenzen. (Reinecke et al., 2018).

Prokrastination mit Social Media ist also Fluch und Segen zugleich. Während die positiven Auswirkungen leider nur von kurzer Dauer sind, fallen die negativen Folgen langfristig schwerer ins Gewicht.

Get (sh)it done – doch wie?

Doch kennen wir die Verbindung zwischen Prokrastination und sozialen Medien, können wir uns das zu Nutze machen. Nach dem Prinzip – „Einschalten zum Abschalten“ – füllt der richtige Medienkonsum unsere Ressourcen auf und versorgt uns mit neuer Energie für anstehende Aufgaben (Reinecke & Hofmann, 2016). 

Zum Glück können Smartphone oder Tablet, die Ursachen allen Übels, inzwischen sogar dafür genutzt werden, sich die Kontrolle über den eigenen Social Media Konsum zurückzuholen. Es gibt zahlreiche Apps, die die eigene Bildschirmzeit messen, bestimmte Programme nach individueller Nutzereinstellung blockieren und das eigene Durchhaltevermögen sogar belohnen.

Der Übeltäter Smartphone wird so wieder zum gewohnten Alltagshelfer und wir können doch pünktlich unsere Aufgaben erledigen. Es sei denn, es findet sich doch noch rechtzeitig eine andere geeignete Ablenkung…

Literatur:

Baumeister, R. F., & Heatherton, T. F. (1996). Self-regulation failure: An overview. Psychological Inquiry, 7, 1-15. doi: 10.1207/s15327965pli0701_1.

Chu, A. & Choi, J. (2005). Rethinking procrastination: Positive effects of „active“ procrastination behavior on attitudes and performance. The Journal of Social Psychology, 145, 245-64. doi:10.3200/SOCP.145.3.245-264.

Du, J., Kerkhof, P. & van Koningsbruggen, G.M. (2019). Predictors of Social Media Self-Control Failure: Immediate Gratifications, Habitual Checking, Ubiquity, and Notifications. Cyberpsychology, Behavior and social Networking, 22(7). doi: 10.1089/cyber.2018.0730

Du J., van Koningsbruggen G. M., & Kerkhof P. (2018). A brief measure of social media self-control failure. Computers in Human Behavior, 84, 68–75.

Fernie, B. A., & Spada, M. M. (2008). Metacognitions about procrastination: A preliminary investigation. Behavioural and Cognitive Psychotherapy, 36(03), 359-364. https://doi.org/10.1017/S135246580800413X

Hasemer, P. (2015, Juni 12). Forest: Bäume pflanzen zur Konzentration. Abgerufen am 01. Februar 2021, von https://www.zeit.de/digital/mobil/2015-06/forest-app-kritik-fokussiertes-arbeiten

Hofmann, W., Reinecke, L., & Meier, A. (2017). Of sweet temptations and bitter aftertaste: Self-control as a moderator of the effects of media use on well-being. In L. Reinecke & M. B. Oliver (Eds.), The Routledge handbook of media use and well-being: International perspectives on theory and research on positive media effects (pp. 211-222). New York: Routledge.

Hofmann, W., Vohs, K.D. & Baumeister, R. F. (2012). What People Desire, Feel Conflicted About, and Try to Resist in Everyday Life. Psychological Science 23(6), 582–588.

Meier, A., Reinecke, L. & Meltzer, C. (2016). „Facebocrastination“? Predictors of using Facebook for procrastination and its effects on students‘ well-being. Computers in Human Behavior, 64, 65-76. doi:10.1016/j.chb.2016.06.011

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Zillmann, D. (1988) Mood management through communication choices. American Behavioral Scientist, 31(3), 327–340.

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Filed Under: Allgemein, Special Issue Tagged With: Medienpsychologie, Prokrastination, Social Media

Special Issue: Soziale Medien und das Selbst

19. Oktober 2021 By Constanze Leave a Comment

Fast vier Milliarden Menschen nutzen soziale Medien, das entspricht etwa der Hälfte der Weltbevölkerung. Rechnet man Kinder unter 13 Jahren raus, kommt man sogar auf die beeindruckende Zahl von 65% der Weltbevölkerung. 

Der oder die durchschnittliche globale Nutzer:in verbringt dabei täglich 144 Minuten in sozialen Medien. Eine enorme Zahl. Stellt euch vor, man würde jeden Tag die gleiche Zeit – also gut zwei Stunden – zum Beispiel damit verbringen eine neue Sprache oder ein Instrument zu lernen. Aus psychologischer Sicht ist nun natürlich spannend zu untersuchen, welchen Einfluss die Nutzung sozialer Medien auf Menschen hat. 

Master-Studierende der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben sich genau damit beschäftigt und hatten dabei das Ziel  komplexe Fachliteratur zu diesem Thema in spannende Artikel zu verwandeln. Unter der Leitung meiner ehemaligen Kollegin und grossartigen Freundin Dr. Silvana Weber haben sie sich zum Beispiel mit denn Themen beschäftigt, warum wir häufig viel länger am Handy daddeln als beabsichtigt oder was es mit uns macht, wenn wir auf Instagram und Co. mit den gestählten Körpern von Fitness-Influencern konfrontiert werden. 

In einem Special Issue zum Thema „Soziale Medien und das Selbst“ werden hier in den nächsten Wochen auf dem Blog die Texte von vier Studentinnen aus diesem Master-Seminar veröffentlicht. 

Ich freue mich sehr über diese (ersten) Gastbeiträge auf meinem Blog und wünsche Euch ganz viel Spass beim Lesen. 

Filed Under: Allgemein, Forschung vorgestellt, Instagram, Social Media, Special Issue

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Mein Name ist Constanze und ich bin promovierte Psychologin. Ich mag gute Theorien und wissenschaftliche Erkenntnisse, die einem helfen das Leben besser zu verstehen.

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